Pressestatement

zum Weltfrauentag am 8. März 2025

"Die Hälfte der Macht den Frauen – eine Forderung, die längst überfällig ist, aber noch immer nicht der Realität entspricht."

Der 115. Weltfrauentag erinnert uns daran, welche Fortschritte wir in der Gleichstellung bereits gemacht haben, wie sehr diese aber auch aktuell gefährdet sind und wie viel Arbeit noch vor uns liegt.

Unter dem Motto der Vereinten Nationen „Für ALLE Frauen und Mädchen: Rechte. Gleichheit. Empowerment“ steht der Internationale Frauentag 2025 auch in Köln im Zeichen der aktuellen politischen Herausforderungen und der bevorstehenden Kommunal- und OB-Wahl im September. 

Die Hälfte der Macht den Frauen – eine Forderung, die längst überfällig ist, aber noch immer nicht der Realität entspricht. Die Gleichberechtigung in der Politik schreitet nur langsam voran. Frauen sind weiterhin unterrepräsentiert – und das ist nicht nur eine Frage der Zahlen, sondern eine Frage der demokratischen Qualität. Denn wenn Frauen fehlen, fehlen auch ihre Perspektiven, Erfahrungen und Lösungsansätze, die für eine gerechte und nachhaltige Politik unverzichtbar sind. 

Doch die Benachteiligung von Frauen zeigt sich nicht nur in der Politik. Noch immer verdienen Frauen in Deutschland im Durchschnitt 18 Prozent weniger als Männer. Noch immer leisten Frauen den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit – sei es in der Familie, in der Pflege oder in der Kinderbetreuung. Noch immer sind Frauen häufiger von Altersarmut betroffen, weil sie aufgrund von Teilzeit- oder Care-Arbeit geringere Rentenansprüche haben. Und noch immer sind Frauen überproportional von häuslicher Gewalt betroffen, während Frauenhäuser und Hilfestrukturen chronisch unterfinanziert sind. Gleichstellung ist kein „Frauenthema“ – sie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die endlich mit der nötigen Dringlichkeit angegangen werden muss.

Nur 11,7 Prozent der Stadtspitzen in Deutschland werden von Frauen besetzt. Auch auf anderen kommunalen Führungsebenen bleibt viel zu tun. Der durchschnittliche Frauenanteil in Kommunalparlamenten liegt bei nur 30 Prozent – in Köln sind es immerhin über 40 Prozent. Das ist ein ermutigendes Zeichen und zeigt, dass Veränderung möglich ist. Doch unser Ziel bleibt klar: Wir wollen, dass Frauen in allen politischen Ämtern und auf allen Entscheidungsebenen selbstverständlich vertreten sind. 

Denn klar ist: Für echte Gleichstellung brauchen wir mehr Frauen in Entscheidungspositionen – sei es in der Politik, in Unternehmen, in Wissenschaft und Kultur. Für echte Gleichstellung brauchen wir mehr Frauen in den Räten und Rathäusern. Wir brauchen in Politik und Verwaltung Bedingungen, die es Frauen leichter machen, ein kommunalpolitisches Mandat zu übernehmen. Doch das wird nicht von allein passieren. Es braucht strukturelle Veränderungen, die Frauen den Zugang erleichtern – durch gleiche Bezahlung, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, einen massiven Ausbau der Kinderbetreuung sowie konsequente Maßnahmen gegen Gewalt und Diskriminierung. 

Deshalb ermutige ich zum Weltfrauentag alle Frauen dazu auf, ihre Stimme zu erheben und für ihre Rechte einzustehen. Ich bin bereit, als Oberbürgermeisterin Verantwortung zu übernehmen. Mit Herz, Verstand und einer klaren Vision für Köln will ich unsere Stadt in eine gerechte, nachhaltige und zukunftsfähige Richtung lenken. Denn Köln verdient eine Politik, die alle einbezieht – und die Hälfte der Gesellschaft darf dabei nicht fehlen!